Escort Banjo-Achse Radlager

  • Abend!


    Für die Banjo-Achse gibt es 17mm schmale (Anglia, Cortina) und 20mm breite (Escort, Capri) Radlager.


    Die Achse, die ich hier liegen habe, hat einen 17,5mm tiefen Lagersitz. Wurde mir als Escortachse verkauft und hat auch die passenden Maße was Breite und Position der Achsaufnahmen betrifft.

    Anbei ein Bild, wie die Lageraufnahme mit einem breiten Lager aussieht.


    Ist die Achse nun für das schmale oder das breite Lager? Finde online keine weiteren Infos wie die Lagerposition im eingebauten Zustand aussehen muss…

  • Mit null Ahnung mal die Glaskugel befragt:

    Die Ankerplatte soll das Lager von außen sichern, richtig?

    Was passiert, wenn Du jetzt eine Bremsankerplatte nimmst und dagegen schraubst?

  • Kann Dir das nur aus Lotus-Seven-Schraubersicht sagen: Die hier rumlümmelnden Banjo-Radlager haben

    Außen-D = 62mm

    Innen-D = 30mm

    Höhe Lagerring außen = 21mm

    Höhe Lagerring innen = 24mm


    Das Lager hat die Motorcraft-Bezeichnung ERB24, FINIS 1508045, und auf der SKF-Schachtel steht handschriftlich noch 1507845, dazu kann ich nicht sagen, ob die Nummer auch stimmt.

    Das Lager ist auch korrekt für Escort, Capri I u. II, Cortina, Hillman Avenger und Sunbeam gelistet.

    SKF führt das Lager unter der Nummer 361964 ...


    Das schmalere Lager war für die Cortina Mk1 vorgesehen, die auch etwas dünnere Halbwellen hatten. Für den Aussenring hab ich 16mm Höhe in meinem löchrigen Gedächtnis.

    Cortina Mk2 und Escort hatten dann die 21mm breiten Aussenringe.


    Es gab meiner Erinnerung nach drei Gehäusebreiten der Banjo von Flansch zu Flansch, die müßte ich aber erst raussuchen ... Escort hatte was um 1350mm (?) ... ohne Gewähr.

  • Mit null Ahnung mal die Glaskugel befragt:

    Die Ankerplatte soll das Lager von außen sichern, richtig?

    Was passiert, wenn Du jetzt eine Bremsankerplatte nimmst und dagegen schraubst?

    Da bin ich bisher noch nicht drauf gekommen… sehr gute Idee :D kam mir eben sehr komisch vor, dass die Lagersitzbreite der vermeintlichen Escortachse der Breite der Cortinalager entspricht. Werd ich prüfen sobald ich wieder raus darf.


    Eben solche breiten Lager habe ich auch noch hier rumliegen, auch original SKF aber gebraucht so wie es aussieht. Eins aus Deutschland, eins aus Südafrika, zumindest laut Aufschrift. Haben beide leicht Axialspiel.



    Die Breite der Escortachse ist 1250mm von Flansch zu Flansch.



    Hatte irgendwo von deiner Aktion mit den INA Schrägkugellagern gelesen. Hast du das schon probiert und taugt das in Bezug auf Axialspiel und Dichtheit? Sind ja alles nur 2RS Lager, keine mit richtigem Wellendichtring.

  • Die Schrägkugellager stammen nicht aus meiner "Feder", gelesen hatte ich das auch schon mal. Die Jungs in GB bauen die Achse gerne auf Fully Floating um. Aber die Halbwellen, Flansche und Lager kosten mittlerweile richtig Geld. Für Leichtbau, wie Lotus Seven, Overkill ...


    Es gab (gibt?) die Lager mit dem Dichting außen in der Sitzfläche und in der Cortina.MkI-Achse kaqm eine Flachdichtung unter das Lager in den Sitz. Einie haben da auch mit O-Ringen (2,5mm?) Versuche gemacht, das scheint zumindest einige Zeit zu funktionieren. Die O-Ringe kommen im Radius des Lager-Außenrings zu liegen.



  • 1200 Pfund für fully floating muss auch echt nicht sein wenn man nicht gerade nen Zetec Turbo reinhaut.


    Also hast du die INA Lager noch nicht ausprobiert?


    Die (günstigen) Lager mit umlaufenden O-Ring gibts bei Burton, die SKF-Lager dort sind ohne O-Ring ausgeführt.

  • Ich war das nicht, :thumbsup: die INA-Lager, das wollte irgendwer anderes machen, hab das aber nicht wieder gefunden ... werde ich auch nicht ausprobieren, weil solche Experimente u.U. ins Geld gehen, und / oder zünftig Schaden anrichten. Solange es New Old Stock ERB24 und SKF für einen 20er gibt, wage ich keine Probierereien. Mit den Originalen hatte ich bislang keine Probleme. Die Lager setze ich immer mit so einem grünen, seewasserfesten, zähen Lithiumfett ein (irgendwas mit "2000") und bisher hat das immer gehalten.


    Weder die Motorcraft-ERB24 noch die SKF haben irgendeinen Dichtring, gehen allerdings auch recht stramm in den Sitz ... man braucht aber keine Gewalt, Ankerplatte drauf und Schrauben gleichmäßig eindrehen, passt.

    Einzig den 62er O-Ring werde ich wohl beim nächsten, fälligen Wechsel mal ausprobieren.

  • Meine letzten drei hab ich bei Kleinanzeigen für 50€ inklusive Versand abgegriffen, NOS in Originalschachtel ... Einfach mal einen "Suchauftrag" starten, irgendwann finden sich welche ... und man braucht sie ja doch irgendwann, bis dahin wohnen sie im Regal in der Werkstatt und fressen kein Brot.

    Mit den Lagern halte ich es da, wie mit Vergasern und deren Teilen! Lieber gebraucht, oder idealerweise NOS, statt Bling-Bling-Scheiß. Ich will den Chinesen keine schlechten Absichten vorwerfen, aber Scludereien kommen immer wider vor.

    Einen Satz Stahlpleuel für ein Hochdrehzahlkonzept hab ich mal vermessen und gewogen, da war alles Spot-On ... bei drei Pleueln! Alle Maße, Gewichte, bestens, alles totto und perfekt, beim vierten war das obere Pleuellager nicht auf Maß gehont, schlicht verschlampt. Statt 20,630 20,4mm. Wenn Du wegen solchem Scheiß dann noch zum Motorenbauer müsstest und da Bücklinge machen musst, zehrt das ruckzuck den Kostenvorteil wieder auf und nervt nur noch.


    Ja, das Fett kommt nicht zu dünn auf die Außenfläche und die nach innen weisende Seite des Lagers. In irgendeinem Werkstatthandbuch für einen englischen 50er- oder 60er-Jahre Prefect oder sowas hab ich den Hinweis mal gelesen, da war auch eine Spezifikation genannt. Das entsprechende Fett war natürlich nirgendwo mehr erhältlich. Das versuchsweise genommene ??2000?? erwies sich als dauerhaft und die Achse blieb dicht.


    Es scheint mir aber so zu sein, dass die Lagertoleranzen entweder stärker streuen, als früher, oder ein paar Tausendstel nach unten korrigiert worden zu sein, denn diese Probleme mit Luft im Lagersitz gibts noch nicht sooo superlange - heute liest Du davon überall und jeder glaubt, er ist zu blöde, so ein stupides Radlagerchen einzubauen ...


    Es schadet aber auch nicht, den Belüfterstutzen oben auf dem Achsrohr mal auf Durchlass zu prüfen. Wenn Straßendreck, Kuhpupe und was da so alles rum(f)liegt den Belüfter verstopfen, baut sich bei Erwärmung im Achskörper Überdruck auf, der auch erstaunlich viel Öl rausdrücken kann.

    Die rennsportlich genutzten Achsen und auch die Ford Motorsport Getriebe (z.B. Rocket-Box) hatten statt des einfachen "Löchleins" im Deckel oder Plastikkappe auf einem 10mm-Stutzen an dieser Stelle ein Stückchen Stahlrohr (z.B. Bremsleitung) hartverlötet und einen Schlauch nach oben gelegt.

  • Gregor hatte (wie eigentlich immer) recht. Mit Ankerplatte dazwischen kann man die Halteplatte ganz anziehen und die Steckachse hält spielfrei. Lagersitz ist also schmaler als das Radlager an sich. Ford eben. :thumbsup:

  • Mahlzeit!

    Gestern sind die SKF Lager angekommen. Leider kein NOS, drauf stehen tut Italy, und ich kann die Lager auch einfach in den Lagersitz schieben, haben also wie so viele Lager heutzutage Spielpassung.

    Mal sehn was ich da alles versuchen muss um die Achse dicht zu kriegen. Aber erstmal das Diff vermessen, im neuen Jahr krieg ich nen drehmomentanzeigenden Schlüssel dafür.

  • Das mit den Lagern ist schade.

    Inwieweit die Klebe und Fügepasten in dem Fall helfen weiß ich nicht.

    Hab aber selber schon den Lagersitz mit einem Körner bearbeitet und mit Loctite eingezogen.

    Schwäbische Lösung für den Drehmoment wäre ein Flacheisen mit Gewicht dranne.

  • Ich muss mal schauen, ob wir mittelfesten Welle-Nabe-Kleber haben, der deckt wohl bis zu 0,25mm Spalt ab und so viel Spiel ist nicht in meiner Passung. Auf Hochgest hab ich keine Lust, dann brauch ich ja nen Schlaghammer zum Steckachsen ziehen...


    Die schwäbische Lösung wäre es viel eher, den Gedore 575-633 zu nutzen, den ich im kommenden Jahr dann ausleihen kann. Sonst muss ich ja noch Flacheisen und Gewichte kaufen. :biggrin

  • Muss man dann halt immer heiß (~250 Grad)machen zum Ausbau.

    Ich würde die Lager mit Loctite 577 einkleben. Ist ne Gewindedichtung, kann Spalt und lässt sich auch gut wieder lösen. Sollte ausreichen.

    Andernfalls musst du eh den Sitz nacharbeiten oder doch auf Fügen Welle/Nabe wechseln.

  • Warm machen wäre ja allgemein kein Problem, aber 250 Grad ist doof, dann brennt das ganze Brantho weg. Von dem her ist nach dem 577 schauen ne ganz gute Idee.

  • Das Brantho 3in1 ist tatsöchlich ziemlich hitzefest, 250 Grad könnten noch im Rahmen sein - hab das TM aber nicht mehrfwnau im Kopf.

  • Abend!

    Halteringe sind von den Steckachsen runter. Wie krieg ich die Lager ab? Abzieher in der Größe hab ich leider keinen.


    Steckachse in den Achskörper einspannen und dann mit ner Schraube Spannung draufzubringen hat nicht wirklich funktioniert, da verformt sich nur das Halteblech. :dunno:

  • Lageraussenring wegflexen, Lagerinnenring mit der Flex schwächen (natürlich NICHT ganz bis auf die Steckachse schleifen!). Dann geht der Rest gsnz leicht mit Hammer und Meißel runter.