Ventildeckel TC1 4 Zylinder Anzugedrehmoment

  • Wer weiß den Anzugsdrehmoment für den Ventildeckel mit Korkdichtung ?

    Handfest, leicht, mit Gefühl..... kenn ich alles.

    Gibt's einen verlässlichen Wert?

    Im Werkstatthandbuch bin ich nicht fündig geworden.

    Bevor es wieder sifft oder die Dichtung platt geschraubt ist.....

  • Das Zauberwort heisst Zylinderkopfhaube...

    7+8 Schraube ist vorne seitlich am NW-Lager. 9+10 ganz vorne unten.

    Klasse, dankeee.

    Hatte von Bekannten die Ventile einstellen lassen & die Ventildeckeldichtung erneuern lassen. Nach 3 Wochen fing er an Öl zu verlieren.

    Lange Suche, dachte an Öldruckmesser oder Ölwannendichtung, die Üblichen Verdächtigen halt.

    Heute den Deckel selbst abgenommen.

    Ich dachte ich traue meinen Augen nicht..... :scared:TufkaP: .

    Wenn man nicht alles selber macht...

  • Typisches Zeichen: Schraube zu fest, Haube am Schraubenloch wahrscheinlich auch lokal durchgeschüsselt, dadurch Dichtung zerdrückt.

    Die klügere (Dichtung) gibt bekanntlich nach ... und eine verzogene Haube wird nicht mehr dicht!


    Abhilfe um sowas zu vermeiden:

    • Haube ggf. vorsichtig richten,
    • Anzugsmomente nicht überschreiten (5 - 7 Nm sind gaaanz dezent!) und
    • Anzugsreihenfolge genau beachten! (WHB)


    Ford verwendete übrigens spezielle Federscheiben unter den Schrauben, diese Scheiben werden beim korrekten Anziehen öldicht, so dass da kein Öl nach oben durchtritt. Normale Federscheiben lassen Öl durch, so dass da zusätzlich mit Dichtmittel gearbeitet werden muss.

  • Viel Text, wenig Bild geschaut. Der letzte Einbauer hat es geschafft, daß die Dichtung vom Rand gerutscht war. Und natürlich überhaupt nicht dichten konnte.

    Ford verwendet diese Steg-Scheiben, die das Anzugsdrehmoment auf eine möglichst breite Fläche verteilen. Wenn die Dichtung richtig liegt kommt kein Öl an die Schrauben.

    Ansonsten, hauchzart anziehen ist richtig und wichtig.

  • Mir egal, worauf Du beharrst. Auf dem Bild sieht man auch deutlich den Abdruck der Dichtung, wie sie den Rand verlassen hat.

    Richten was dramatisch krumm ist, versteht sich...

  • Ich kenne diese zarten Anzugsdrehmoment-Vorgaben auch erst seit Kurzem. Ich kann aber alle beruhigen, die, so wie ich, die ersten 10 Mal ihrer Schrauberkarriere ihre Haube zu fest angezogen hatten: An der Dichtfläche verbogene Ventildeckel lassen sich mit nem Hämmerchen gut wieder zurecht dängeln. Dirko Dichtmasse o.ä. auf die neue Ventildeckeldichtung macht dann den Rest.

    Naja, jetzt mach ichs halt auch mit dem notwendigem geringem Kraftaufwand. :wave::1.:

  • Ich kenne diese zarten Anzugsdrehmoment-Vorgaben auch erst seit Kurzem. Ich kann aber alle beruhigen, die, so wie ich, die ersten 10 Mal ihrer Schrauberkarriere ihre Haube zu fest angezogen hatten: An der Dichtfläche verbogene Ventildeckel lassen sich mit nem Hämmerchen gut wieder zurecht dängeln. Dirko Dichtmasse o.ä. auf die neue Ventildeckeldichtung macht dann den Rest.

    Naja, jetzt mach ichs halt auch mit dem notwendigem geringem Kraftaufwand. :wave::1.:

    So liebe Kollegen,


    der Ventildeckel ist dicht.

    Alle Flächen penibel sauber gemacht und mit Aceton gereinigt. Dichtfläche im Deckel einmal mit Dirko Dichtmasse ne minni 1mm Wurst drumrum, auch um die Schraubenlöcher. Beim Aufbringen der Dichtmasse aufpassen dass die " Wurst" nicht reißt sonst wird's nicht dicht.

    Dann eine neue Korkdichtung vorsichtig aufgedrückt und 5 Minuten gewartet. Dichtung leicht nachgedrückt, Dichtmasse darf nirgends rausgucken!

    Ventildecklel gaaanz vorsichtig aufsetzen. Nicht rumkippeln weil der Deckel mal gerne an der Startautomatik vom Weber Vergaser hängen bleibt und dann die Dichtung verrutscht!

    Dann erstmal alle Schrauben fingerfest reindrehen, natürlich mit den entsprechenden Steg - Unterlegscheiben.

    Vorher durch die Schraubenlöcher schauen ob auch wirklich die Korkdichtung drunter sitzt und sich nicht verschoben hat, evtl. mit kleinem Schraubendreher den Kork mittig ins Schraubenloch schieben, dann klappts auch mit dem Einsetzen der Schrauben.

    Dann über Kreuz mit einer guten Drehmoment Ratsche immer so 1/4 Umdrehung weiter anziehen, schön über Kreuz.

    Zum guten Schluss alle Schrauben mit 5NM anziehen, die beiden links & rechts des Nockenwellen Lagers mit 2NM. ( Danke DC für die Werte, die stehen im Werkstatthandbuch unter " Zylinderkopfschrauben....", da sucht man sich ´nen Wolf )

    Dann mindestens 1/2 Stunde warten, besser eine Stunde bevor man die erste Runde dreht, damit die Dichtmasse anzieht und härtet.

    Für´s erste Mal war ich wohl ganz gut, alles hält dicht.

    Den Ventildeckel musste ich trotz der leichten Wölbung nicht Richten.

    Danke Euch allen für die Tipps :thumbsup::thumbsup:

    4 Mal editiert, zuletzt von Knut Coupe ()

  • Super, gute Fahrt!
    Und für Leute, die das zum ersten Mal machen - alle anderen können hier aufhören weiterzulesen - hier noch nen Hinweis: Mit Dirko muss man tatsächlich sparsam sein, da es beim Anziehen des Ventildeckels, auch nach innen zu den Ventilen gequetscht wird (insbesondere, wenn man zuviel Dirko genommen hat). Das Problem: Dirko löst sich natürlich nicht in Öl auf und somit werden kleine Dirko-Stückchen wohlmöglich mit dem ständigen Ölstrom im betriebenen Motor mitgeschwämmt und vorstopfen am Ende Ölkanäle oder gar die kleinen Ölaustrittslöcher an der dünnen Ölbrücke, die oberhalb von der Nockenwelle verläuft und durch die die Nocken mit Ölbespritzt werden.
    Andere nehmen hier Hylomar als Dichtmittel, weil das eben nicht aushärtet uns somit nix verstopfen kann. Ich mag Dirko und benutze es sparsam mit Vorsicht.

  • Ich benutze da oben überhaupt keine Mumpe und der Deckel hält trotzdem dicht.


    Wenn man die Dichtung einschmiert und sich Klumpen lösen, müssen sie klein genug sein, um durch das Gitter des Ansaugrüssels der Ölpumpe zu passen, damit das ganze zum Problem werden kann. Ansonsten schwimmt das Zeug einfach nur in der Ölwanne rum.

    Nicht schön, aber auch nicht dramatisch.

    Ausser das Gitter verstopft vollständig...

  • Früher, als man mit den Kisten noch zigtausend Kilometer im Jahr durch den Alltag gefahren ist, und da recht oft unter die Deckel musste um die Ventile einzustellen, hab ich die Korkdichtungen nicht mit Dichtmumpe eingeschmiert, sondern sogar oben und unten mit einem dünnen Ölfilm beschmiert und so eingebaut. Dann gab es kein Festkleben der Dichtungen an den Köpfen oder in den Deckeln und man konnte die Dichtungen sehr oft wiederverwenden. Dicht war das trotzdem.