Oh...muss ja zu feinstaub

  • Ein Auto ist in meinen Augen ein Fahrzeug und kein Stehzeug, es ist ja auch laut Gesetz automobiles Kulturgut. Dementsprechend sehe ich absolut nix falsches daran, meine Oldtimer in den Urlaub, zum Baumarkt, an den Baggersee, zum Flughafen zum Leute abholen, oder einfach nur um eine Kiste Bier beim Getränkemarkt oder 12 Kisten Hansa aus Dortmund abzuholen zu bewegen.

    Darfst Du. Hat niemand was dagegen. Musst halt mit Deiner Versicherung aushandeln, wie oft Du das darfst. Meist ist der H-Tarif auf 5000km oder 9000km im Jahr beschränkt, damit kein Alltagsgebrauch (meint: Jeden Tag damit zur Arbeit) stattfindet.
    Will man jeden Tag mit dem H-Auto zur Arbeit fahren und kommt dabei auf z.B. 30000km dann muss man halt, wie Du sagst, auf den H-Rabatt verzichten. Man muss aber weiterhin darauf achten, dass der Zustand des Autos nicht leidet. Leidet dieser dadurch zu sehr, muss man auch auf den Steuerrabatt verzichten und das H abgeben. Aber nichts und niemand hindert Dich an der Alltagsnutzung.

  • Ich glaube das Wort Alltagsfahrzeug oder Alltagsnutzung hat die Bedeutung:
    Fast tägliche Benutzung bei jedem Wetter.


    Es hat nicht die Bedeutung:
    Erledigung alltäglicher Dinge wie Einkäufe etc.


    Letzteres darf man, ersteres wollen die Versicherungen verständlicherweise nicht.

  • Musst halt mit Deiner Versicherung aushandeln, wie oft Du das darfst. Meist ist der H-Tarif auf 5000km oder 9000km im Jahr beschränkt, damit kein Alltagsgebrauch (meint: Jeden Tag damit zur Arbeit) stattfindet.

    Eine Kilometerbeschränkung der Versicherung, egal ob bei Neuwagen oder Oldtimer, hat einen ganz einfachen Zweck: Wenn wir annehmen, dass das Schadensrisiko pro gefahrenen Kilometer konstant ist, dann sorgt eine Kilometerbeschränkung für eine Begrenzung des Schadensrisikos. Den Zusammenhang mit dem Alltagsgebrauch stellst Du her.


    Es gibt meiner Meinung nach einen guten Grund, warum sowohl Gesetzgeber als auch Versicherung lieber nicht mit Begriffen wie "Alltagsgebrauch" hantieren: Das ist einfach nicht gerichtsfest zu definieren und würde zu nichts als Ärger und unnötigen Rechtsstreits führen: Wenn ich über Weihnachten 3000 Kilometer runterreiße, um die bucklige Verwandtschaft zu besuchen, ist das Alltagsnutzung oder nicht?


    Deshalb ist beim 07er Kennzeichen ja auch klar definiert, was erlaubt ist.


    Letzteres darf man, ersteres wollen die Versicherungen verständlicherweise nicht.

    Und wieder - Du nutzt eine wahrgenommene Autorität ("die Versicherungen") um Deiner Meinung mehr Gewicht zu verleihen...

    Einmal editiert, zuletzt von Dr_Grip ()

  • :05er:



    Fahr meinen tiefen, harten, unrestaurierten, ausgeblichenen, oft schmutzigen Taunus mit HKZ jeden Tag ohne Kilometerbegrenzung und mit nem 30 Jahre altem Volvo 745 als Zweitwagen wohin ich gerade Bock habe und manchmal auch einfach nur um damit zu fahren. Ist nämlich ein Auto, die sind dazu da gefahren zu werden. Und die ganze Feinstaubscheisse ist lächerlichster Dummfug.

    Einmal editiert, zuletzt von Windbohrsani ()

  • Sind die dann auch billiger als der Normaltarif?

    musst dich mal selbst informieren, eventuell auch hier über die Suchfunktion


    gibt unendlich viele Versicherungsmodelle mit Kasko, ohne Gutachten, Kasko mit Gutachten, Selbsteinschätzung, Haftpflicht mit Zweitwagen, ohne Zweitwagen, unter 25 Jahre und was weiss ich net alles

  • Um weitere aggressive Wortklaubereien zu vermeiden:


    Meine Meinung ist: Alltagsgebrauch bedeutet viele Kilometer bei jedem Wetter


    Die Versicherungen (z.B ADAC, HUK, Zurich) bieten einen Oldtimertarif
    mit begrenzten Kilometern, Alltagsfahrzeug- und Garagenpflicht an, der sehr günstig ist.
    Offenbar sind sie auch meiner obigen Meinung, weil, wie Du zu Recht sagst, viele km = viel Unfallrisiko.



    Der TÜV verlangt (vermutlich aufgrund der Gesetzeslage) dass das Auto:
    -ohne erkennbare technische Mängel (...),
    -nur leichte (...) Gebrauchsspuren
    -kein Fehlen wesentlicher Teile,
    -keine erkennbaren Unfallrestschäden oder Anzeichen unsachgemäßer Instandsetzung und
    -(...)weitgehend im Originalzustand oder im nachweislich zeitgenössischen Zustand.
    Fährt man viele km bei jedem Wetter wird aus leichten Gebrauchsspuren schnell ein "abgerockter Eimer".
    Schafft man es, trotzdem den Zustand bei leichten Gebrauchsspuren zu halten, ist der TÜV zufrieden.
    Dass das aber schwer, wenn nicht sogar bei manchen Autos unmöglich ist, ist offensichtlich.
    Man kann also aus diesen Anforderungen schon erkennen, dass die den Alltagsgebrauch nicht wollen.
    Meine alleinige Meinung ist das nicht.


    Ich würde mir wünschen, dass Maik jetzt hier wäre, um hier mal aus dem Nähkästchen zu plaudern.
    Es ging bei den Ausschusssitzungen mit den Politikern fast ständig darum: Wie kann ein
    Missbrauch des H-Kennzeichens vermieden werden? Wie kann verhindert werden, dass die Leute die steuerbegünstigten Oldies anstatt jüngerer Autos fahren? Wie kann man das ohne großen Kontrollaufwand verhindern? Ich weiß noch wie Maik, damals schon krank, am Stammtisch Schanzenberg davon erzählt hat, wie zäh das alles ging.

    2 Mal editiert, zuletzt von taunusrainer ()

  • Dass bei Alltagsgebrauch aus nem Oldtimer n abgerockter Eimer wird, halte ich für ein Gerücht. Wenn Du den Wagen sinnvoll rostschützt und regelmäßig pflegst, gibt es da keinen Zusammenhang.


    Und wieder: "Man kann also aus diesen Anforderungen schon erkennen, dass die den Alltagsgebrauch nicht wollen." ist Deine Meinung/Interpretation. Dass der Begriff "Alltagsgebrauch" komplett toxisch ist aus rechtlicher Sicht habe ich oben schon versucht, Dir näher zu bringen.


    Im Rahmen der Transparenz: Ich wohne keine 2km weg von der Arbeit und habe kein Interesse daran, jeden Tag mitm Auto zur Arbeit zu fahren. Genau deshalb hat die OCC meine Monatskarte auch ohne Murren als "Alltagsfahrzeug" akzeptiert. Aber das passt ja nicht in den Narrativ.)

    3 Mal editiert, zuletzt von Dr_Grip ()

  • und schon wieder was falsches(oder nicht ganz richtig...?)


    ACDC hat keine Garagenpflicht--soll nur net auf der Strasse stehn(PS: die kontrollieren das täglich;-)


    und 9000 Kilometer im Jahr is ja auch schon was. soviel schaff ich net mal im Alltag :sinnlos:

  • Das Grundgesetz schützt auch jede andere Meinung.


    Ich hoffe jeder ist sich bewußt, dass wenn er ständig Gesetzeslücken sucht und Vorschriften umgeht weils ja nicht ständig kontrolliert wird und weil da ja ein paar Freiräume sind, dazu beiträgt, dass
    immer schärfere Vorschriften und Kontrollen kommen.


    Ihr habt gelesen, was ich dazu zu sagen habe.


    Ich habe nichts hinzuzufügen.


  • Ich hoffe jeder ist sich bewußt, dass wenn er ständig Gesetzeslücken sucht und Vorschriften umgeht weils ja nicht ständig kontrolliert wird und weil da ja ein paar Freiräume sind, dazu beiträgt, dass
    immer schärfere Vorschriften und Kontrollen kommen.

    Nochmal zum mitschreiben: Ein Fahrzeug mit H-Kennzeichen im Alltag zu bewegen widerspricht weder Wortlaut noch Geist des Gesetzes.

  • Also ich finde nicht dass hier etwas eskaliert, es ist doch schön zu sehen welch vielfältige Meinungen es gibt, wäre langweilig wenn es anders wäre.
    Taunusrainer, Du hast natürlich recht, dieses Gesetz von 1997 hat seine Richtlinien sprich Grundvoraussetzungen an die sich jeder zu halten hat, Punkt. Da gibt es nix zu rütteln.


    Weniger Einnahmen der Bundesländer würde ich so nicht unterschreiben, schliesslich muss der H-Inhaber ja mindestens 2 Autos auf seinen Namen anmelden(aber habe gerade dazu gelernt, scheinbar gilt eine Monatskarte der öffentlichen Verkehrsmitte auch als Hauptfahrzeug), somit gibts da auch Zusatzeinnahmen, aber darum dreht sich unsere Diskussion ja mittlerweile nicht.


    Vielleicht habe ich mich etwas missverständlich ausgedrückt was meine Meinung zum Zustand der Oldtimer angeht. Mit dem Wort abgerockt meine ich keine in Flickenteppichmanier zusammengeschweisste Laube, die aus dem letzten Loch pfeift, so etwas würde wohl auch der kulanteste Tüvprüfer nicht durchgehen lassen. Eher so was wie Beulen, Kratzer, stumpfer nicht gleichmässiger Lack, Steinschläge, keine taufrischen Sitze, eingerissen, von der Sonne abgeschossen uswusw.....abgerockt eben im Vergleich zu nem Zustand 1.


    Kommen wir zum allseits beliebten schwarz matt, natürlich gerollt. Wenn das Auto sonst den Anforderungen entspricht warum also nicht, technisch gut in Schuss, alles paletti in meinen Augen. Klar, man assoziiert gerollte Autos immer mit Mangel an Geld, Lust, Begabung, 0815 Zustand...Muss ja nicht unbedingt sein, kann ja sonst alles gut dastehen. Auch die TÜV Vorgaben was die Lackierung betrifft legt sich da nicht wirlich fest, das Wort zeitgenössisch ist ein sehr dehnbarer Begriff, Manta B kann da bspw für einen Tüv Prüfer ne richtige Herausforderung sein was zeitgenössisches Tuning und H angeht. Offene Luftfilter, hartes Markenfahrwerk, andere Sitze, lauter Markenendtopf, getönte Scheibenfolien, Verbreiterungen von Mattig, Motor von Kissling aufgebaut, fette Felgen.......ich könnte endlos so weitermachen. Dieses Auto ist so auch nicht vom Band gelaufen und doch ist es eben H fähig, warum auch nicht.


    Es ist und bleibt an den Prüfern was durchgewunken wird und was scheitert.
    Die meisten Prüfer sind anhand meiner Erfahrungen kulant, ein 50 Jahre altes Auto darf also auch etliche altersgerechte Mängel in puncto Optik aufweisen. Patina ist hier zum Glück ein dehnarer Begriff, so wie der Begriff Bastelbude, früher hätte man rollende Restauration gesagt, heute ist der Ton etwas rauher.


    Wichtig finde ich dass man sich nicht gegenseitig zerfleischt, wir haben ja alle ein gemeinsames Hobby, und die konkrete Vorstellung dessen liegt bei jedem einzelnen, im Rahmen des 1997 erstellten Gesetzes, welches ich übrigens grundsätzlich klasse finde, das muss auch mal gesagt werden. Im Bürokratenstaat Deutschland liegt der Teufel manchmal im Detail, weshalb wir wohl auch grade diese Diskussion führen. Unterschiedliche Auffassungen von Zuständen, zeitgenössischem Tuning, Umbauarbeiten, aber ein guter Rahmen wurde 1997 auf jeden Fall geschaffen, meinen Dank hierfür für alle die daran beteiligt waren und dies auf den Weg brachten.

    Einmal editiert, zuletzt von ford17m ()

  • Um noch mal kurz auf meinen letzten Beitrag Bezug zu nehmen.
    Ich bin einfach nur der Meinung: Leben und Leben lassen!


    Ich mag keine tiefergelegten Autos, kein Spoiler und dieses ganze Geschiss, das ist aber zeitgenössisch, warum sollte also mattgerollt nicht zeitgenössisch sein?
    Wie viele mattgerollte "Oldtimer" sind denn unterwegs?
    Ich freue mich über (fast) jedes alte Auto das ich auf der Straße sehe, ich meckere zwar auch über fast jedes, aber das macht nix, die sollen mal alle schön rumfahren, dann sehe ich sie nämlich und kann mich dran freuen und genau so ist auch mit dem großen Teil der restlichen Bevölkerung und das ist m.E. auch Sinn und zweck des automobilen Kulturguts, rumfahren und gesehen werden. Zum in der Garage stehen braucht niemand so´n dussliges H-Kennzeichen.
    Und diese Neuwagenkaufbegünstigungsstrafsteuer sollte damals das gleiche bewirken wie heute die Verschwenderprämie und wie der ganze Mist so heißt, es müssen Neuwagen gekauft werden, egal wie Scheiße die sind, egal wie der Hersteller betrügen, Hauptsache es werden Neuwagen gekauft, ein entsprechender Passus fehlt erstaunlicherweise im Grundgesetz.
    §1.1 Es müssen Neuwagen gekauft werden, sonst geht die deutsche Wirtschaft den Bach runter
    §1.2 An der Neuwagenproduktion hängen ganz doll viele Arbeitsplätze, es müssen, siehe §1.1

  • Die meisten Prüfer sind anhand meiner Erfahrungen kulant, ein 50 Jahre altes Auto darf also auch etliche altersgerechte Mängel in puncto Optik aufweisen.

    Seh ich auch so.


    Nein, wir zerfleischen uns doch nicht, keine Sorge. Wir haben uns alle lieb <3


    Es gibt hier nur verschiedene Meinungen über den Begriff Alltag bzw. alltäglich.


    Machen wir uns doch mal einen Spaß:


    Mein Nachbar fährt seit vielen Jahren einen Audi 80 Kombi B4 1,9TDI als einziges Auto.
    Täglich zur Arbeit rein nach München, abends wieder zurück, 30km einfach.
    Der Wagen ist rostfrei, weil verzinkt und unfallfrei. Der rote Uni-Lack ist stumpf, die Sitze
    hinten sind gut, die vorderen verschlissen und durchgewetzt. Der Wagen hat 480tkm auf der Uhr und
    raucht beim Beschleunigen (aber nur beim Beschleunigen) wie eine Lokomotive.
    Demnächst wird die Fuhre 30.
    Frage 1: Wie würdet ihr ein so genutztes Fahrzeug nennen?
    Frage 2: Soll er ein H bekommen oder ist das nicht Sinn der Sache?
    Bitte alle mit abstimmen!

  • Ich bin einfach nur der Meinung: Leben und Leben lassen!

    Eben Moritz, und darum gings mir auch.

    Ein 30 jähriger Golph im Zustand 2 ist mir lieber als ein 40 Jähriger Passat im Zustand 4. Wenn, ja wenn das Kfz dann auch in diesem Zustand gehalten und nicht runtergeritten wird.

    So schreibselte ichs ja auch im ersten Post. Wenn der Zustand ein HKZ rechtfertigt! Und der Wagen in diesem zustand gehalten wird. Das ist bei "Alltagsfahrzeugen" auch möglich. Bedeutet nur Arbeit, Zeit und Geld. Und bei manchen ist das entweder nicht möglich, oder gar nicht gewollt. Und genau DA sollte angesetzt werden.


    ICH mag kein matt schwarz, ein anderer mag keine Vergaser, Felgen, Farbe, Zigaretten etc. Nur ist meine Meinung nicht allgemeingültig, Versicherungsvoraussetzung oder Richtlinie fürs HKZ.


    Bei einem Riss quer durch die Scheibe wird ja auch nicht drüber diskutiert, ob es Patina oder ein Mangel ist, der beseitigt werden MUSS.

  • Klar , warum nicht . Aber wie lange wird der ohne Pflege und große Investitionen noch fahren ?
    Geht man den Weg des "ausnutzen" des H Kennzeichen .


    Was mich zum nächsten bringt ... H Kennzeichen ausnutzen . Was ist das ?
    Wo nutze ich das wie aus ?


    Billig Auto fahren ? Wer richtig fährt spart da nichts .
    Ein Auto mit H und 2 Jahren TÜV ist unter 2500€ nicht wirklich zu bekommen . Erst recht nicht wenn man 2 Jahre fahren will ohne irgendwas dran zu machen .
    Jetzt noch 2x 200€ Steuer + von Mir aus 2x100€ Versicherung .


    Da kauft ich mir um zu sparen ein 500€ Auto mit D3 und höher , fahr das 2 Jahre und entsorge es dann. ( 2x Steuer ~50€ ,2x Versicherung ~200 €)
    Wer gut ist oder aufgepasst hat bekommt sogar nochmal TÜV .
    Das ist billig fahren .

    Einmal editiert, zuletzt von Fordford ()