Spannend. ZU spannend ab 80 km/h

  • Ay Gemeinde,


    da habe ich mal wieder ein kleines Mysterium, was aber diesmal wohl zu lösen ist.
    Wir haben vor einer Woche die kontaktlose Zündung eingebaut, Motorcraft Duraspark, original Kiste mit Verteiler aus einem Granada. Graues Widerstandskabel dringelassen. Dazu eine neue Zündspule von MM (mit anderem Widerstand für kontaktlos) und neue Zündkabel, kein Kupfer sondern diese mit der seltsamen Seele... Timur hat schon geschimpft. Läuft aber...


    Prolog:
    Brauche ich bei der alten originalen Ford Zündanlage überhaupt eine andere Zündspule, oder ist da die alte besser geeignet?
    Sind Kupferzündkabel so viel besser geeignet oder ist das egal, weil es nur eine Philosophie ist?
    Könnte das graue Widerstandskabel in dieser Kombination für Verwirrung sorgen?


    Haupfilm:
    Als es am Donnerstag so derbe geregnet hat fing ab 80km/h der Keilriemen zur Lichtmaschine an zu jammern. Darunter nicht. Immer nur wenn ich schneller gefahren bin.
    Ich habe ihn festgezogen, da ist nun Ruhe. Aber...
    ... der Drehzahlmesser, Signal über das grüne Kabel von der Zündspule, macht seit der Umrüstung komische Sachen. Bis 80km/h ist alles gut, werde ich schneller, geht die Nadel exponential in den roten Bereich. Bei 120 ist sie komplett drin. Also ist das Signal irgendwie zu hoch, was meiner Meinung nach a) an der anderen Zündspule oder b) am falschen Widerstandskabel oder c) ja woran denn liegen kann. Hatte das schon einmal jemand von euch?
    Deshalb erzählte ich von den wimmernden 80km/h.
    Der Spannungskonstanter kann es ja eigentlich nicht sein, wenn der kaputt wäre würden auch die anderen Instrumente spinnen, richtig? Tun sie aber nicht.
    Wie würdet ihr da rangehen? :/


    Epilog:
    Der Knud V6 läuft seit der Umrüstung auf Transistor sagenhaft ruhig. Jetzt noch den neuen Vergaser drauf und einstellen, E-Lüfter aus einem Fiesta vor den Kühler und die größten Baustellen sind behoben.


    Wie immer danke für eure Antworten. Rockt die Woche


    Sandmann

  • ich würde mal tippen, dass der drehzahlmesser
    mit dem signal was er jetzt bekommt, durch die neue zündung, nicht mehr umgehen kann.


    was sich da genau hackt kann ich auch nicht sagen. das passiert aber auch beim umbau auf z.b. accuspark zündungen


    ich musste ihn komplett abklemmen, weil die karre mit angeschlossenem drehzahlmesser extrem scheisse läuft.
    irgendwie nimmt er dem motor die zündspannung bzw. entsteht warscheinlich irgendwie ein masseproblem...

  • Das Widerstandskabel brauchst Du nur, wenn Du keine 12V-Zündspule hast. Ist zusammen mit der 9V-Spule da, um den Unterbrecherkontakt zu schonen. Ohne Unterbrecher ist das unnötig und mit 12V-Spule kanns weg.

  • so geht hier die sage, nein, stimmt wohl.


    spannunskonstanter ist nur für tank und temp, nicht für den dzm, fällt also raus.


    zündspule war ab werk bei transistor auch ein hochleistungsspule, also richtig gemacht.


    mein granadacoupé der ersten serie hat mit K-TSZ zwei drehzahlmesser der 1. serie gekillt, habe dann (in ermangelung eines weiteren dzm der 1. serie) einen von der 2. serie mit dem zifferblatt der 1. versehen, seitdem ist ruhe, beim granada ist das dahinter problemlos kompatibel (nur im vergleich "kopfüber" eingebaut), aber meiner erinnerung nach optisch etwas anders, eventuell also eine andere spule drin oder so :paranoid:
    jedenfalls hat der dzm von der 2. serie gut durchgehalten und da zifferblatt und zeiger problemlos tauschbar sind sieht man dem KI nix an.
    meiner erinnerung nach sind die 1. serie DZM beim knudsen eh relativ anfällig für alles mögliche, daher würde ich dir raten mal zu gucken ob das dahinter beim taunus genauso ein "gleichteil" ist.


    ich hoffe der keilriemen ist jetzt nicht zu stramm, das mögen die lager der wapu überhaupt nicht

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  • Habe ja in meinem OSI einen 2,3er Grannimotor komplett mit der dazugehörigen Transistor Zündung verbaut.
    Meine Drehzahlmesser(Veglia Borletti) funktioniert damit einwandfrei.
    Diesen Motor mit der Zündung hatte ich vorher in meinem P5 gefahren. Da hatte ich anstelle der Zeituhr einen kleinen Drehzahlmesser im Kombiinstrument; auch das funzte damals ohne Mucken!!


    PS:
    Das quiecken vom Keilriemen ist auch so ne Sache.
    Bei meinem OSI quiekts auch wenns Nass ist, aber dann nur beim lenken. Hatte hier auch schon den Keilriemen von der Servopumpe im Verdacht. Hatte schon einige Teile wie Domlager, Federn und mittlere Spurstagen getauscht. Ohne wirklichen Erfolg.
    Habe letztens den Wagen auf dem Hof nur gewaschen; beim rausfahren hats wieder jämmerlich gequiekt.
    Kann mir aber nun nicht vorstellen das durch die Handwäsche der Keilriemen völlig absäuft und dann Geräusche macht.
    Habe allerdings auch noch keinen anderen Keilriemen ausprobiert! Vielleicht liegts ja auch Gummi.....


    Gruß Paul

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  • Hallo Jungs,


    oha. Viele Vermutungen.


    Also zum Keilriemen - der war schon ein wenig zu lose, dass der bei Nässe gewimmert hat war keine Frage. Jetzt ist er auch still. Zu fest...? Hm. Wie viel Spiel SOLL er denn haben...?


    Weiß jemand von euch ob der DZM aus dem Taunus 2 vom Gehäuse her baugleich ist? Vielleicht hole ich mir einfach mal einen, die gibt es ja noch zuhauf. Aber schon doof, dass der jetzt zickt, vorher ging ja alles einwandfrei.


    Und bruno - danke für den Tipp. Meinst du das hilft? Sollte so ein Teil nicht sowieso drin stecken, der DZM bekommt sein Signal doch sowieso von der Spule...?


    Sandmann

  • Beim Einbau einer elektronischen Zündung entfällt der Kondensator im Verteiler. Dadurch hat das Signal, das zum DZM geht steilere Flanken und wesentlich höhere Spannungsspitzen.
    Manche "klassischen" Drehzahlmesser kommen mit dem verschärften Signal klar, manche nicht. Kann bis zur Zerstörung reichen. Das von Bruno vorgeschlagene Modul sollte helfen.

  • Also zum Keilriemen - der war schon ein wenig zu lose, dass der bei Nässe gewimmert hat war keine Frage. Jetzt ist er auch still. Zu fest...? Hm. Wie viel Spiel SOLL er denn haben...?

    da gibt es eine vorgabe für wie stramm der sein sollte und auch einen tester, ansonsten viele denkweisen wie stramm der nach gefühl muss, wenn man ihn gut 90° verdrehen kann sollte es einigermaßen passen meine ich mich zu erinnern, oder soundsoviel mm runterdrücken.

    Weiß jemand von euch ob der DZM aus dem Taunus 2 vom Gehäuse her baugleich ist?

    gehäuse eh eher nicht, ich meine rein den elektrischen teil, also das metallne kästchen, da kann man zumindest beim granada zwischen erster und zweiter serie wie oben geschrieben, von KI-gehäuse und zifferblatt trennen und dann lustig hin und her tauschen.

  • falls der Keilriemen noch ein 9,5mm breiter ist, tausch ihn gegen einen 10mm flankenoffen aus.
    der 9,5er liegt nach kurzer Laufzeit unten in den Scheiben auf und die Flanken übertragen die Kräfte nicht mehr.



    zum Modul lese Benno´s Antwort.
    es entkoppelt den DZM von der ZSP.

  • Danke Jungs.
    Dann bin ich da einen Schritt weiter. Dann mal los, ich werde das Modul bestellen und berichten. Und den Keilriemen tauschen.

  • Ich häng mich hier mal an, da ich ein ähnlich gelagertes Problem hab.


    Im Mexikaner ist neuerlich eine elektronische Zündung drin. An der Spule liegen 12V an, ist also kein Winderstand in der Zuleitung.
    Mit der neuen Zündung, springt der DZM in verschiedenen Bereichen, so z.b bei 3000 springts auf 4000, zwischen 4 und 5 gehts wieder normal, danach springts wieder usw.


    Sowas hier ist jetzt drin:


    Laufen tut der Eimer ganz ausgezeichnet, daher schließe ich mal ein Zündungsseitiges Problem aus.


    Ich bin nicht so der Elektro Gott, aber der Kondensator ist doch am (herkömmlichen) Verteiler, nicht an der Spule. Und das Signal für den DZM greife ich doch direkt an der Spule ab. Inwieweit hat der Kondensator dann noch Einfluss auf den DZM?

  • Ay Seinfeld,


    das kann schon mit dem Kondensator zusammenhängen, wie die Jungs schreiben.
    Der ist zwar normalerweise am Verteiler, aber elektrisch verbunden mit dem Pol der Zündspule. Also ändert er den Widerstand bei Stromfluss und somit die Flanke für das Signal zum Drehzahlmesser.


    Habe ich das jetzt richtig erläutert? 8|


    Sandmann

  • wenn eine kontaktlose bzw elektronische zündung verbaut ist,
    gibts doch sowieso keinen kondensator mehr. den braucht nur der u-kontakt damit er nicht sofort verbrennt.

  • An der Spule liegen 12V an, ist also kein Winderstand in der Zuleitung.

    So einfach ist das nicht. Wenn Du 12V misst, dann hast Du wahrscheinlich bei stehendem Motor gemessen. In diesem Fall fließt kein Strom durch die Zündspule wenn eine elektronische Zündung verbaut ist. Das hat zur Folge, dass Du an der Spule immer 12V misst, egal an welchem Anschluss und egal ob da ein Vorwiderstand ist oder nicht. Klingt komisch, ist aber so.



    Also ändert er den Widerstand bei Stromfluss und somit die Flanke für das Signal zum Drehzahlmesser.

    Ja, so ungefähr. Ein bisschen komplizierter ist es schon, aber in der Wirkung trifft es zu.
    Wenn der Unterbrecherkontakt öffnet, kann kein Strom mehr durch die Zündspule fließen, das zuvor aufgebaute Magnetfeld kollabiert und dadurch wird die Hochspannung induziert. Dieser Strom ist aber ziemlich hoch, zusammen mit der Induktionsspannung würde er den Kontakt schnell abfackeln. Hier kommt der Kondensator ins Spiel. Er liegt parallel zum U.-Kontakt und ist dadurch zum Zeitpunkt des Öffnens entladen. Nach dem Öffnen des Kontakts fließt der Spulenstrom für kurze Zeit weiter in den Kondensator, bis dieser aufgeladen ist. Praktisch übernimmt der Kondensator nahtlos den Strom, der zuvor durch den Kontakt geflossen ist. Dadurch wird der Kontakt entlastet und hält länger.
    Gleichzeitig dämpft der Kondensator aber auch die Spannungsspitzen, die in der Primärwicklung der Spule induziert werden recht wirkungsvoll weg - eine unerwünschte Nebenwirkung, weil sich das auch auf die Zündspannung auswirkt.


    Eine elektronische Zündung schaltet viel schneller und benötigt keinen Kondensator, dadurch die höhere Zündenergie. Aber auch höhere Spannungsspitzen auf der Primärseite (das ist da wo der Drehzahlmesser dran hängt). Ab hier is klar, ne? ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Benno ()

  • dieser "Signalwandler" ist nix außer einem Optokoppler, der die beiden Kreise Zündung und DZM sauber galvanisch trennt. Sowas kann man sich für wenige Cent auch selber auf ner Rasterplatine fummeln.

  • wenn eine kontaktlose bzw elektronische zündung verbaut ist,
    gibts doch sowieso keinen kondensator mehr. den braucht nur der u-kontakt damit er nicht sofort verbrennt.

    Stimmt. Aber wenn der Drehzahlmesser 1971 eine gute Freundschaft mit dem Kondensator eingegangen war, fehlt der ihm jetzt vielleicht.... You know? ;)


    Tim: jau, verstanden :-)





    dieser "Signalwandler" ist nix außer einem Optokoppler, der die beiden Kreise Zündung und DZM sauber galvanisch trennt. Sowas kann man sich für wenige Cent auch selber auf ner Rasterplatine fummeln.

    Da magst du Recht haben, und eigentlich komme ich auch aus der Platinenbranche...
    Aber bevor ich jetzt anfange, mir Schaltpläne zu besorgen und im Keller Bauteile zusammenzulöten investiere ich den Fuffi und spare mir die Zeit.... Da bin ich ein bisschen assi 8o


    Hab das Ding bestellt.
    Aber eine Frage habe ich noch... hier war mal jemand, der konnte diese Stecker von der Duraspark nachbauen? Ja? Oder soll ich lieber alles endgültig auf andere Stecker umlöten?


    Sandmann

  • besorg dir doch einfach den kleinen entsprechenden teil kabelbaum.


    ich habe auch immer noch einen kompletten motorraumkabelbaum samt verteiler (motorcraft/blaue kappe) und taunuszündmodul von einem IIIer der serienmäßig transistor hatte.
    liegt aber weiter weg und ist teuer.

  • Na ja, es sind am Ende ja nur fünf Leitungen... Da löte und schrumpfe ich dann doch lieber, auch wenn ich gerade das Gegenteil behauptet habe ?(
    Inkonsequent...
    Ich muss vor allem mal das Steuergerät mit der Karosserie verschrauben, das "Erstmal" Kreppband wird nicht mehr lange machen ;-)