Was der Deutsche bisher meist nur aus "Straßen von San Francisco" kennt, wird ihm bald auch auf den Straßen von Flensburg bis Füssen begegnen: der durchdringende Heulton rasender Polizeiautos. Die deutsche Polizei wird das sogenannte Yelp-Signal einführen.
Neue Signale: Erst der Schriftzug, dann das rote Blinklicht, dann der Heulton
Berlin - Das ohrenbetäubende "Yelp"-Signal soll zusätzlich zu Martinshorn und Blaulicht klarmachen, dass ein Fahrer seinen Wagen anhalten soll. Der aus US-Filmen hinlänglich bekannte Heulton wurde am Dienstag in Berlin von den Bundesministern Otto Schily und Manfred Stolpe vorgestellt. "Yelp" (zu deutsch: Schrei) ist mit einem roten Blitzlicht gekoppelt und soll voraussichtlich in einigen Monaten eingeführt werden.
"Blaulicht und Martinshorn signalisieren den Autofahrern, dass sie möglichst schnell die Straße frei machen sollen", sagte Stolpe (SPD). Wenn die Polizei einen Fahrer stoppen wolle, führe das derzeit häufig zu gefährlichen Missverständnissen. Der Autofahrer müsse erst entscheiden, ob er die Straße räume oder ob das Signal ihm gelte. Mit dem zusätzlichen roten Blinklicht sowie dem "Yelp-Signal" seien Verwechslungen künftig ausgeschlossen. Stolpe erklärte, er werde unverzüglich die notwendige Änderung der Straßenverkehrszulassungsordnung einleiten. Er sei sich "ganz sicher", dass die Länder die notwendige Zustimmung erteilen und das neue Signal "in wenigen Monaten" einsatzbereit sei.
Innenminister Schily (SPD) betonte, die neue Technik erhöhe den "Eigenschutz der einschreitenden Beamten". Das Vorhaben werde von allen Polizeibehörden des Bundes und der Länder getragen. Das Stoppen eines Fahrzeuges soll den Angaben zufolge künftig wie folgt ablaufen: Will die Polizei einen vorausfahrenden Verkehrsteilnehmer anhalten, schaltet sie die bekannte Leuchtschrift (amtsdeutsch: Anhaltesignalgeber) "STOP POLIZEI" ein. Reagiert der Vorausfahrende nicht, wird das neue rote Blinklicht dazu geschaltet. Erfolgt darauf hin immer noch keine Reaktion, tritt "Yelp" in Aktion. "Spätestens dann wird der Fahrzeugführer aufmerksam und kann der Aufforderung zum Anhalten in angemessener Weise Folge leisten", heißt es dazu in einer Mitteilung der Ministerien.
mfg sascha