Leerlauf- und Teillastproblem Solex 32 EEIT

  • Hallo Leidgenossen, wer hatte das hier schonmal:


    Mein 2,0 Knudsen-Motor geht im Leerlauf immer aus. Wenn man das Standgas hochdreht (dreht er zu hoch, klar), geht aber wenigstens nicht aus. Trotzdem gibt es bei niedrigen Drehzahlen und wenig Gas fieses Geruckel und Verschluckereien. In mittleren und höheren Drehzahlbereichen keine Probleme, rennt er wie Sau. Schon immer seit ich ihn habe, hat der Motor (mit geringen Momenten der Ausnahme) im Lerrlauf gesägt bis an die Grenze des Ausgehens. Um dies zu beseitigen, hatte ich einen Vergaser-Überholsatz verbaut. Mit allen Dichtungen und Beschleunigermembranen, was die Sache aber nicht verbessert hat.


    Was es höchstwahrscheinlich nicht ist:


    - Falschluft (alle Dichtungen neu, Test mit Bremsenreiniger negativ)
    - verstopfte Düsen (alles war zerlegt, wurde durchgeblasen usw.)
    - Unterdruckverstellung funktioniert
    - Kaltstartautomatik in Ordnung
    - CO-Einstellung ist noch werksseitig und nie verstellt worden, noch verplombt, letzte AU vor 500km hatte Traum-CO-Werte



    Mit einem Vergaser-Überholsatz kam auch eine neue Schwimmernadel und hier sehe ich noch am ehesten einen Ansatzpunkt. Kann es sein, dass die Einstellung des Schwimmers nicht stimmt, dass der zu niedrig hängt? Dass das Problem mit der Austausschwimmernadel größer war, unterstützt diese Vermutung, weil die alte ja abgenutzt/kürzer war und dem Schwimmer dadurch mehr Möglichkeit zum höher Schwimmen geben konnte.


    Hat jemand Erfahrungen? Verbindlichsten Dank, ich weiß an dieser Stelle nicht weiter.


    Torsiono

  • zündung stimmt? fliehkraftverstellung stimmt? unterdruckschläuche zum verteiler ok? kontakte ok?

  • Hallo Coyote,


    das von Dir abgefragte stimmt alles. Es handelt sich bei dem Motor um einen 2 Liter aus einem Taunus ´81mit kontaktloser Zündung. Also auch kein Ansatzpunkt :-(

  • Moin Torsiono,


    ist das der originale Vergaser auf dem Motor?


    Ich hatte mal einen TC III Bj 1982, da war ein Weber verbaut.

  • Hallo Bruno,


    ist definitiv ein Solex 32EEIT mit elektronischer Kaltstartregelung. Wie gesagt, mein Verdacht geht auf Schwimmer. Hast Du damit schonmal zu tun gehabt? Gruß und danke, Torsiono

  • ist definitiv ein Solex 32EEIT mit elektronischer Kaltstartregelung



    Das glaube ich dir ja auch.



    Aber ist er original auf dem Motor ? Das glaube ich eher nicht.



    Welche Leerlaufdüsen stecken drinn ?

  • doch, solex eeit auf v6 stimmt, bruno. 2.0ohc hat weber.

  • Ich kann es nicht sagen, hab den Motor in einem 81er Taunus gekauft und meiner Meinung gehört der Vergaser da auch drauf. Zur Düsenbestückung kann ich nichts sagen. Allerdings lief er ja auch schonmal fast gut. Außer der Sägerei im Leerlauf waren Anfangs null Probleme im Teillastbereich.

  • Hier gibts noch etliche Ansatzpunkte.


    1. Kontaklose Zündung hat immer noch Unterdruck und Fliehkraftverstellung, ist das wirklich ok???
    2. Stimmt das Ventilspiel?
    3. Ist nach dem Überholen des Vergasers eine Vergasergrundeinstellung vorgenommen worden?
    4. Wenn der Vergaser ganz auseinander war, ist auch die Zusatzgemischregulierschraube raus gewesen?, die ist bei dem Baujahr ebenfalls verplombt.
    5. Extremes Sägen ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Falschluft.


    Folgende Vorgehensweise müsste zum Ziel führen:


    1. Öleinfülldeckel bei laufendem Motor abnehmen und die flache Hand auf die Öffnung halten. Wird das Sägen besser oder die Hand festgesaugt ist die Ansaugkopfdichtung zum motorinnern hin undicht.


    2. Wenn das ohne Befund ist, den Vergaser nochmal mit Bremsenreiniger absprühen, dabei auch auf das vordere und hintere Ende der Ansaugbrücke zielen wo die Dichtung zum Motorraum sitzt.


    3. Wenn das ohne Befund ist, erst die Ventile einstellen, dann eine Vergasergrundeinstellung vornehmen, danach den CO Gehalt einstellen. Wie das geht steht im Vergaserhandbuch, das man sich hier irgendwo runterladen kann.


    4. Jetzt sollte es einigermassen laufen. Zündung nochmal kontrollieren und glücklich sein.


    5. Falls das alles nix bringt sitzt ein abtrünniger Dämon in der Schwimmerkammer -> Exorzisten anrufen und eine Austreibung vornehmen lassen

  • Erstmal vielen herzlichen Dank an alle Antworter!!!


    Danke Bruno für die ausführliche Fehlereingrenzungsbeschreibung. Die führ ich Schritt für Schritt durch, denn da sind auch noch Sachen dabei, auf die ich nie gekommen wäre. Ich sag Bescheid, wie es ausgegangen ist.


    Das mit der Vergaserbestückung ist schon seltsam, aber der Wag kam über ebay zu mir und der Veräufer hatte schon Spaß am Schrauben, der hat sogar ne elektrische Ölvorwärmung eingebaut, wie man sie sonst eher aus schwedischen Volvos kennt. Kann also gut sein, dass der da einen nicht originalen Vergaser draufgekloppt hat.


    Wie auch immer, ich mach dann Meldung.


    Ich hoffe, ich kann auch mal behilflich sein. Schönes Wochenende und bis dann,


    Torsiono

  • Macht nix...



    Aber dieses...



    "1. Öleinfülldeckel bei laufendem Motor abnehmen und die flache Hand auf die Öffnung halten. Wird das Sägen besser oder die Hand festgesaugt ist die Ansaugkopfdichtung zum motorinnern hin undicht."




    vergiss ganz schnell.



    Die Hand wird immer festgesaugt, durch die Motorentlüftung auf dem linken Ventildeckel.


    Du kannst sie auch verschliessen, aber eine undichte Ansaugbrückendichtung kommt damit nicht an´s Tageslicht...



    Zieh einfach mal die Schrauben von der Brücke nach. Wenn sie lose sind, nimm einen Ventildeckel ab und befinger die Dichtung.


    Ist sie hart wie Glas, dann bau eine neue ein.

  • Alles schöne Ideen, aber als allererstes gehört das Ventilspiel kontrolliert falls nicht sehr unlängst geschehen.