bremskolben ausbauen


  • Tim hat den Tip mit der Fettpresse hier reingesetzt und wird nur kritisiert. :gruebel: find ich schade.


    na es sollte kein blindes kritisieren sein. es geht mit den anderen methoden einfach eleganter. das fett hat halt seine nachteile.



    und die dichtringe zwischen den sätteln gibt es ja nicht einzeln...

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  • hat mann nicht mehr druck beim betätigen der bremse als mit´ner normalen fettpresse?


    unkonstruktiv rummäkeln liegt mir hier übrigens vollkommen fern.


    den tip mit der fettpresse habe ich schon oft gelesen und jedes mal denke ich mir, was´ne sauerei aber wenns anders nicht geht.
    das funktioniert auch sicher, ich halte es nur einfach nicht für der weisheit letzten schluß.

  • den druckunterschied kenn ich nicht. problem ist, dass die sättel beim zerlegen zumindest bei mir immer ausgebaut sind. gibts bestimmt auch ne schöne sauerei, wenn die kolben mit bremsflüssigkeit rausrutschen.


    fett ist eigentlich ne saubere sache, wenn es mit druckluft nicht geht. das fett lässt sich schön dosiert eindrücken, die kolben fliegen einem nicht um die ohren, es lässt sich auch recht gut wieder aus dem sattel raus machen, besonders wenn noch etwas bremsflüssigkeit drin war und dann wieder hinten rein in die fettpresse.
    besonders bei den zweikolben sätteln muss man ja immer aufpassen, dass nicht ein kolben vor dem anderen raus geht. das macht sich mit fett schön sachte

  • wenn die kolben mit bremsflüssigkeit rausrutschen.



    du kannst ohne Probleme Wasser nehmen. Und ob Fett oder Wasser, beides kannst du nicht verdichten und dosiert drücken.

  • macht mann alle wie ihr meint,
    mit belaglosen klötzen fällt wie auf seite 1 geschrieben auch kein kolben raus, auch nicht bei zwei oder vier oder 100 kolbensätteln, aber sie kommen bis kurz davor.

  • Hier mal mein Senf dazu, auch wenn Bierchen natürlich recht hat, daß es jeder so machen soll wie er meint:


    Pressluftmethode ist meines Erachtens etwas knifflig: Erstens ist mir mal mit Pressluft ein Kolben verkantet, was dann nen Haarriss im Zylinder zur Folge hatte. Tonne.


    Pumpe mit Bremsflüssigkeit, egal ob HBZ oder Motorradstempel ist eigentlich okay, wenn der Kolben noch gängig ist, man erspart sich natürlich das penible Entfetten.


    Meistens schauts aber so aus, daß man Bremssättel überholen muß, deren Kolben so richtig fest gegammelt sind. Wenigstens einer von beiden.
    Ich finde in diesem Fall die Fettmethode am sichersten. Man kann mit genügend Druck ordentlich dosieren.


    Meine Vorgehensweise: Der Sattel wird natürlich vorher von außen komplett gereinigt. Das Ding in den Schraubstock spannen (an den "Ohren") und in die Aufnahme für den Bremsschlauch die Fettpresse reinschrauben. Soweit alles wie beschrieben.
    Ein Kolben, der Leichtgängigere, kommt beim Pressen natürlich zuerst. Sieht man sofort. Dieser Kolben wird dann gleich mit einer oder zwei Schraubzwingen in seiner Lage fixiert, also gar nicht weiter pressen.
    Wenn der Kolben fixiert ist, munter weiterpressen. Entweder kommt jetzt der andere, oder die Schraubzwingen sind für´n Sack.
    Den Kolben also rauspressen. Ganz raus. Wenn das Ding draußen ist, begutachten, ob noch zu retten (meistens) oder Neu.
    So, nun die Bohrung saubermachen. Meistens sitzt der Rost ja zwischen Dichtring und Staubschutzmanschette, hinter dem Dichtring siehts ja oft besser aus. Also: Dichtring ganz vorsichtig rausnehmen und die Bohrung saubermachen. Das kann man ruhig mit nem 400er Papier machen, da dichtet nämlich nichts. Später dann nochmal mit nem 1200er drüber....aber momentan reicht 400er. Die Rille bzw Nut wo der Dichtring reinkommt sehr sorgfältig saubermachen.


    Jetzt den Kolben saubermachen (ich geh jetzt mal von dem Fall aus, daß der alte Kolben wiederverwendet wird). Da siehts jetzt anders aus: Das ist die Mantelfläche, die dichtet!
    Die äußere Fläche, die meistens auch stärker angegammelt ist, also außerhalb des Dichtrings, kann eigentlich aussehen wie die Sau, ja sogar Scharten vom Rost haben. Da dichtet nichts, muß nur in der Bohrung geführt werden. Natürlich bei komplett reingedrückten Kolben, also voller Belagstärcke.
    Ab Dichtgummi bis nach hinten, also dem Teil der Mantelfläche, der bei Abnutzung der Beläge mit der Zeit langsam rauswandert, dürfen keine Verletzungen mehr sein. Keine Riefen, Lunker, Scharten...hört sich jetzt erstmal schlimm an, aber in der Regel sind die Kolben da auch ziemlich brauchbar, also mit 1200er Papier fein abschleifen und gut ist.


    So, jetzt den ALTEN Dichtgummi, vorher saubergemacht, wieder rein, Kolben rein bis ganz hinten, und dann die Schraubzwingen umspannen, um den jetzt gangbaren Kolben zu fixieren.


    Jetzt den anderen Kolben rauspressen. Gleiches Spiel.


    Der muß jetzt nicht wieder rein, sondern wenn alles geschliffen ist, den anderen Kolben mit zwei größeren Schraubenziehern an der Staubschutzmanschettennut fassen und heraushebeln.


    Und jetzt muß natürlich das Fett raus. Bremsenreiniger, Pressluft, Bremsenreiniger, Pressluft, bis da wirklich alles raus ist. Durchaus machbar, in so nem Sattel sind ja nur die Kanäle und die Bohrungen samt Nuten. Nein, da ist wirklich kein Automatikgetriebe drin versteckt.


    So, das Dingens klemmt jetzt ganz arg saubergemacht vor uns im Schraubstock. Überholsatz bietet uns zwei Penisringe für Nick, die kommen in die Nuten. Mit einem T. Außerdem die Staubschutzdinger, aber die kommen erst ganz zum Schluß.


    Wenn die Dichter drin sind, kommt Bremszylinderpaste GANZ DÜNN in die Bohrung. Und GANZ DÜNN auf die Kolben. Da is nix Viel hilft Viel.
    Kolben rein.
    Manschetten drauf.
    Gut ist.


    Wer meint, den Sattel zwischendrin noch aufrüschen zu müssen: Gerne. Allerdings hat Lack natürlich nichts in der Bohrung zu suchen.


    Das ganze ist zwar eine wirklich siffige Nummer, aber bis jetzt hab ich damit schon genug Sättel wieder aufgepäppelt, und das war die Arbeit eigentlich wert. Vor allem bei unbeschaffbaren Sätteln ist meines Erachtens die Fettmethode die sicherste. Was die Kompatibilität von Fett und Gummi angeht: es kommen ja sowieso neue Gummis rein, und wenn man sauber arbeitet, ist da auch kein Fett mehr drin.
    Ne Rolle Zewa, ne Dose Bremsenreiniger, und ne Stunde bis eineinhalb pro Sattel..... plus natürlich nen Überholsatz, weil wir hier in der Öffenlichkeit sind.


    Wers anders machen will, ist auch gut, wollte mich nur kundtun.....is ja immer ein heikles Thema sowas.


    Frohes Schaffen! :spitze:

  • öl in die fettpresse oder bremsflüssigkeit lässt sich super geschmeidig dosieren, also beim drücken, und is zehn mal schneller aus dem sattel raus als fett! braucht mann aber wirklich nur bei echt übel festen kolben! ansonsten kommt der dolben auch locker mit druckluft! und wer keine belaglosen beläge hat, nen stück 10er stahl und noch ein 3mm blech dazwischen und beide kolben sind rausen. ....

  • Bin ganz Tims Meinung....damals beim Käfer als der grosse Werkstattkompressor auch nach x-fachen Versuchen das ganze mit viel Druck keinen Millimeter bewegt hat war Fettpresse der Retter in der Not...
    Danach hat gezielte Wärme einen Grossteil des Fetts entfernt, dann mit handelsüblichen Mitteln entfettet, neuen Dichtsatz rein und die Fuhre fährt und bremst noch heute..

  • Ich habe einen Kugelhahn in einer Luftleitung die einseitig M10x1 für den Anschluß am Sattel hat und auf der anderen Seite einen Druckluftanschluß. Damit kann ich die Bremsflüssigkeit entfernen und den Druck zur Demontage dosieren. Die andere Seite halte ich mit einem, aus Flacheisen geschweißten U-Profil fest. Einseitig ist eine M10 Gewinde eingarbeitet. So kann ich nach dem entfernen eines Kolbens mit ´nen alten Reifenschlauch als Dichtung die andere Seite entfernen.


    Mehr Druck war bislang nicht nörig, außer Schläge mit dem Schonhammer. Danach stellt sich mir persöhnlich auch die Frage ob ich Sättel die fester sitzen noch fahren möchte.