Ford Granada II (1977 - 1985) in der Kaufberatung

  • 10. Mai 2013
    Ford Granada II (1977 - 1985) in der Kaufberatung
    Solide Technik und rostanfällige Karosserie


    Die Ford Granada-Formel: Solide Technik und rostanfällige Karosserie. Turnier-Modelle mit V6-Motor sind so selten, dass sie von Idealisten restauriert werden. Modelle ab dem 82er Facelift sind besser rostgeschützt.


    Der Ford Granada II ist dem arg rostanfälligen Urmodell in Sachen Blechqualität und Korrosionsschutz zwar überlegen, doch sie teilen sich die Karosseriestruktur - so blieben die typischen Schwachstellen erhalten.


    Der Vorderwagen des Ford Granada rostet mangels schützender Innenkotflügel an den Stehblechen und im unteren Teil der A-Säule. Die vorderen Schwellerspitzen bilden taschenförmige Einzüge, die ebenfalls häufig durchgerostet oder schon geschweißt sind. Manchmal sind auch die vorderen Längsträger marode, die Vorderachse und Motor aufnehmen.


    Die Schweller korrodieren meist an den Wagenheberaufnahmen. Radläufe und Endspitzen gehören ebenso zu den typischen Schwachstellen wie der Querträger über dem Differenzial. Oft litt das Interieur des Ford Granada unter Sonneneinstrahlung.


    Schwachpunkte

    1. Kotflügel und Stehbleche
    2. A-Säule, Längsträger vorn
    3. Schweller, Wagenheberaufn.
    4. Radläufe, Endspitzen
    5. Querträger hinten über Di.
    6. Stirnräder, Nockenwellen
    7. Ölundichtigkeiten
    8. Standschäden K-Jetronic (2.8i)
    9. Zugesetzte Kühler
    10. Fahrwerksbuchsen


    Wegen der Grauguss-Zylinderköpfe wird für die Vierzylinder-OHC- und V6-Motoren des Ford Granada grundsätzlich Bleiersatz beim Tanken empfohlen. Ansonsten brauchen die robusten und sehr langlebigen Motoren nur regelmäßige Ölwechsel und gelegentliches Einstellen des Ventilspiels. V6-Stirnräder und OHC-Zahnriemen sollte man etwa alle 90.000 km oder besser gleich nach dem Kauf (wegen Überalterung) wechseln.


    Die Schaltgetriebe des Ford Granada sind robust, dafür macht die C3-Automatik bei nachlässiger Wartung häufiger Probleme, sie schaltet dann mit Schlupf oder zu spät in die nächste Stufe. Verschleißanfällig sind die altersmürben Fahrwerksbuchsen der Vorderachse und die Endtöpfe der Auspuffanlagen.



    Für einen gepflegten Ford Granada ruft Classic-Car-Tax einen Preis von etwa 6.900 Euro auf. Mäßig erhaltene Fahrzeuge gibt es für rund 1.900 Euro.


    Technik-Teile gibt es für den Ford Granada auch dank des weit gefächerten Ford-Baukastens mit vielen Gleichteilen (auch Scorpio) immer noch problemlos. Ansonsten liefern Spezialisten wie Autohaus Foerster (www.ford-foerster.de ) oder Dietmar Bisseling (www.ford-oldtimer-ersatzteile.de) Restbestände von Blech- und Ausstattungsersatz, die selten geworden sind.



    Die zweite Generation des Ford Granada ist zwar deutlich besser als sein Vorgänger gegen Rost geschützt, doch die braune Pest ist immer noch der Hauptgrund dafür, dass nur wenige Granada überlebt haben.



    Viele Granada Turnier wurden dafür eingesetzt, wofür sie am besten geeignet sind: als Lastesel. Das ging bei vielen an die SUbstanz.



    Die Grauguss-Motoren allerdings machten alle Eskapaden gleichmütig mit. Nur Ventilspielkontrolle und Ölwechsel, mehr braucht der V6 nicht.



    Das Interieur kann durch die Sonneneinstrahlung ausbleichen. Dank einer großen Granada-Szene gibt es Ersatz.




    Quelle

    Einmal editiert, zuletzt von jawolf30 ()