Leerlaufdrehzahl gestiegen nach Umrüstung auf leichtes Schwungrad beim OHC EFI

  • Hallo,


    habe gestern ein erleichtertes Schwungrad in den Taunus gebaut. Motor ist ein 2,0 OHC EFI. Jetzt läuft er im Leerlauf bei knapp 1600 1/min und fällt nach 20 bis 30 sec an der Ampel auf 850-900. Aber warum braucht er so lange, was passt dem Steuergerät nicht? Es regelt doch anhand der Drehzahl, also wenn es merkt, dass die Drehzahl zu hoch ist, warum macht nicht gleich der Luftschieber weiter zu?


    Danke und viele Grüße

  • Hallo George,ich glaube nicht,das es an der Schwungscheibe,bzw irgend was mit dem Steuergerät zu tun hat,ich habe das selbe schon einige male gemacht,und da hats Funktioniert.

  • Das ist dann wohl Physik ....................Energieerhaltungssatz


    soll ich mit eigenen Worten versuchen zu erklären ?

    Einmal editiert, zuletzt von phil ()

  • ...aus physikalischen Gründen müßte die Drehzahl aber sofort abfallen, weil ja weniger Schwungmasse zur Vefügung ist. Und man merkt am Drehzahlabfall, dass der Abfall "elektronisch" erfolgt. Eine Möglichkeit gäbs noch: beim Kippen des Motors für den Getriebeaus und Einbau ist der Luftansaugschlauch mal wieder leicht gerissen und Falschluft wird angesaugt, aber dafür läuft er viel zu gut-werde das heute kontrolliern. Ansonsten: der Taunus beschleunigt extrem viel besser: 5,2 statt 9,2 kG Schwungmasse. Der Dremassenfaktor macht sich deutlich bemerkbar.

  • 4 kg runter ??
    WTF ! Da würd ich nichtmehr einsteigen wollen , oder was ist das für ein Schwungrad ?
    Deine Rechnung mit der angetriebenen Schwungmasse ist "glaube ich" nicht ganz richtig

  • Hey Phil, lass mal mehr von deiner Theorie hören. Was soll nicht stimmen? Nochmal: die hohe Drehzahl rührt von einer Regelung her und nicht von der Physik. 4kG runter? Das ist doch normal, hab den 2,9er im Granada auch mit der 2,8er Scheibe gefahren, die war bestimmt 7KG leichter. Wenn der Leerlauf bei 850-900 ist, läuft der Motor total ruhig.

  • Ich versuche meine Theorie in Worte zu fassen, aber vorab :
    Ist das`n Gußschwung ?
    Bitte sei echt vorsichtig mit dem Kram ! Im Capriforum gibts da gute Bildes was passiert wenn man sich mit Gußscheiben spielt !
    1-2 kg ok aber alles darüber ist gefährlich , da der Guß einfach reisst
    Ich überlege einen Stahlschwung zu bauen denn Guß zu erleichtern ist mir zu gefährlich


    Editor : reissen kann ! Muß nicht aber kann !!

    Einmal editiert, zuletzt von phil ()

  • Phil,ich fahre so eine Schwungscheibe seit fast 30 Jahren,auch mit hohen Drehzahlen,über 7000upm,und noch nie Probleme gehabt.Ist auch ein OHC

  • Also ich versuche mein Laien-Halbwissen zu kanalisieren und erarbeite eine Theorie für einen Saugermotor !
    Ich bin nur Laie !
    Wie in etwa ein Otto-Motor funktioniert wissen wir es ist eine Energie-Umwandel-Maschine
    Oben rein ----------> hinten raus ---------------> mit `nem beschissenen Wirkungsgrad
    Benzin hat einen bestimmten Wärmewert von xy
    Es wird angesaugt mit Luft vermischt , komprimiert und mit der Zündkerze gezündet !
    Hierbei wird eine Explosion erzeugt deren Kraft klar durch den Wärmewert des Benzins und der Verdichtung und und und definiert wird
    Die Explosionskraft bringt den Kolben in eine Längsbewegung
    Dieser gibt die Kraft über die Pleuel an die Kurbellwelle weiter und wird dort in eine Drehbewegung umgewandelt
    Das nächste Bauteil ist der Schwung
    Er funktioniert als Energiespeicher und nimmt die Energie auf welche durch die Verbrennungsexplosionen erzeugt wurde
    Diese Komponenten wurden von Ingenieuren in langer mühseliger Arbeit berechnet und durch Try-and-error :laugh: durch 100te Versuche zur Prozessreife gebracht !
    Alle Komponenten sind aufeinander (fast)perfekt abgestimmt um in jedem Belastungszustand die erforderlichen Eigenschaften aufzuweisen


    Das geschlossene System ist in einer Art Gleichgewicht im Leerlauf
    Der Motor erzeugt (durch die oben genannten Faktoren ) eine gewisse Antriebskraft und der Schwung nimmt diese auf
    Der Motor hat die Kraft um bei zB. 800 U/min konstant zu laufen und der Schwung die Masse oder Gegenkraft um diese konstante Drehbewegung aufrechtzuerhalten
    Wenn jetzt der Schwung leichter ist wird dieses Kräfteverhältniss ungleich
    Der Motor hat immer noch die gleiche Kraft (bedingt durch obige Faktoren ) wird aber jetzt nichtmehr vom Schwung gebremst
    Weniger Masse am Schwung kann weniger kinetische Energie aufnehmen
    Der Motor muß sogar hochdrehen
    Energie geht in einem geschlossenen System nie verloren sondern wird umgewandelt
    Weniger (Brems-)kraft ---------> höhere Drehzahl
    Deshalb ist dem Schwungerleichtern kein Leistungszuwachs zu unterstellen sondern sogar eine Reduzierung des Drehmoments



    Also nochmal !
    Diesen Unsinn hab ich mir selber zusammengedacht und ich behaupte auf keinen Fall daß das richtig ist !
    Bitte verbessern wenns Einer besser weiß , ich will ja auch was lernen !

  • glaube mal aus der vergangenheit noch zu wissen
    pauschal
    schwung erleichtern bringt schnelleres hochdrehen des motors
    dafür aber einen schlechteren leerlauf


    bei oben genannten problem wäre es doch möglich,wie beim riß im schlauch
    das noch ne ursache da wäre
    z.b. gaszug geht nicht leicht genug zurück,warum auch immer

  • ... Du hast fast alles richtig erfasst. Nur eins vergessen: der Einspritzer regelt ständig nach seinen gemessenen Parametern. Im wird zwar eine Grundeinspritzmenge eingespeichert, die zu Erlangung der Soll LL Drehzahl nötig ist und diese wird nur um Korrekturgrößen ergänzt- eventuell ist die Regelung eben jetzt an den Grenzen. Vergaser können sich nicht darauf einstellen.
    Das Drehmoment, das zur Verfügung steht ist mit dem leichten Schwungrad größer, weil beim BESCHLEUNIGEN weniger Drehmoment für das Drehbeschleunigen der Massen aufgewendet werden muss. Vom vorhandenen (gleichen) Drehmoment steht jetzt mehr zum längsbeschleunigen des Fahrzeugs zur Verfügung- das Fahrzeug ist schneller auf 100. Dieser Faktor hat bei der Schwungscheibe einen großen Einfluss, weil diese mit Motordrehzahl dreht, während die Räder zb langsamer drehen.
    Da das in der Schwungmasse zwischengespeicherte "Moment" als Energie nicht mehr zur Verfügung steht, würgt man den Motor schneller ab. Ein gutes Gegenbeispiel dafür sind die alten Vespa Roller, die mit verhältnissmäßig großen Schwungmassen schnell einen Wheely zaubern...


    Werde erstmal auf Falschluft prüfen und dann weitere Schritte gehen. Danke euch.

  • Aber das Moment kann mit weniger Schwungmasse nicht mehr sein
    1 Newton = 1Kg x m : sec²
    weniger Kilo = weniger Nm

    Einmal editiert, zuletzt von phil ()

  • ... das Moment ist nicht mehr, aber ein größerer Teil des Moments "geht auf die Strasse", weil weniger Moment zum Drehbeschleunigen des Schwungrades nötig ist. Das ist ja der Trick und der einzige Grund für den Einsatz solcher kleinerer Schwungmassen.

  • deshalb hat man da auch ne "stärkere" Motorbremse, oder? weniger schwungmasse -> Motor mus seine "Bremskraft" wo andes her wie aus der Schwungscheibe nehmen, also aus den Rädern.
    Die alten Einzylindertraktoren haben ja alle ne riesige Schwungmasse fürn Rundlauf, da merkste beim Vom gas gehen auch kaum ne Motorbremse wegen der großen Rotationsenergie der Schwungscheibe.
    Liege ich richtig?

  • Phil, bei dem was ich Dir erzählt habe bin ich mir sicher, das studiere ich ja :-)
    Die Formel lautet zb:


    Fa - Fw
    a= _____________


    m (1+E)


    a=Beschleunigung in m/s²
    Fa= Kraft zur Verfügung = Motormoment mal i ges mal Wirkungsgrad durch Radradius
    Fw=Fahrwiderstände: Luft, Reibung, Steigung usw.
    m=Fahrzeugmasse
    E= Drehmassenfaktor Viel Schwungmasse E größer


    Für alle, denen das zu theoretisch ist: einfach ausprobieren, es lohnt sich :thumbsup:

  • Mein Gehirn fährt grad 8terbahn :laugh:
    Kann sein daß Du Recht hast , vielleicht auch ich :wonder:


    Bin trotzdem der Meinung , mehr Masse = mehr Drehmoment unter Nichtberücksichtigung des gesamten Fahrzeugs also ohne Fw

  • phil


    George hat Recht,iss einfach so,dafür brauchen wir auch keinen Maschinenbauer

  • Gude
    Da explodiert nix,es verbrennt! phil würde ja bedeuten Kupplung treten Drehzahländerung?! Wegen Massenänderung.
    Meine selbst abgedrehte Scheibe hält seit ca 140000KM un bei Ford wurde die KW nicht mit Scheibe gewuchtet!

    Einmal editiert, zuletzt von Jörg ()

  • Ja natürlich fällt die Drehzahl ab
    Bis in den Leerlauf und da sollte sie stabil stehen bleiben
    Les das nochmal was ich geschrieben hab